Wie geht Wohnungspolitik? Studierende aus Breitenbrunn und Leipzig diskutieren gemeinsam wohnungspolitische Herausforderungen und Chancen
Wohnungspolitik als gesellschaftspolitisches Thema wird sowohl in der Immobilienwirtschaft als auch in der Sozialen Arbeit kontrovers diskutiert. Umso wichtiger ist es, unterschiedliche Perspektiven zusammenzubringen. Interdisziplinarität ist gerade bei der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Themen, die so vielschichtig sind, wie das Thema Wohnungspolitik, die Grundvoraussetzung, um komplexe Herausforderungen lösen zu können. Die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen ermöglicht es erst, innovative Lösungen zu finden und eine ganzheitliche Herangehensweise zu entwickeln. Dadurch können zukunftsweisende Entwicklungen vorangetrieben werden, die in einer disziplinären Betrachtung unentdeckt bleiben würden.
Genau aus diesen Gründen erörterten und diskutierten Leipziger Studierenden der Immobilienwirtschaft und Breitenbrunner Studierenden der Sozialen Arbeit (Studienrichtung Soziale Dienste) gemeinsam unter der Leitung von Prof. Dr. Bettina Lange und Prof. Dr. Philipp Seitz wohnungspolitische Herausforderungen.
Dabei erarbeiteten die Studierenden zunächst gemeinsame Positionen in zum Teil fiktiven Lobbygruppen, die die Interessenvertretungen der verschiedenen Anspruchsgruppen innerhalb wohnungspolitischer Diskussionen repräsentieren sollten, wie z. B. Mieterbund, Berufsverband Sozialer Arbeit, Aktivist_innen Agenda 2030, Wohnwirtschaftsverband usw.). Bereits hier bestand die Herausforderung für die Studierenden in zufällig zugeordneten Interessenvertretungen in Rollen zu arbeiten, die ggf. nicht mit der eigenen Position im Hinblick auf wohnungspolitische Ziele übereinstimmen. Mit den Positionspapieren im Gepäck kamen dann alle im Rahmen einer Generalversammlung zusammen, um die Chancen und Herausforderungen der Wohnungspolitik zu diskutieren und an gemeinsamen Lösungen zu arbeiten.
Am Ende waren sich alle Beteiligten einig: Dialoge und Kompromisse sind essentiell für eine erfolgreiche Zusammenarbeit und eine konstruktive Lösungsfindung. Erst durch den Dialog werden unterschiedliche Perspektiven und Ideen ausgetauscht und vor allem Verständnis für die unterschiedlichsten Interessen untereinander entwickelt. Erst dieses ermöglicht Kompromisse und dann gemeinsame Lösungen, die für alle Beteiligten akzeptabel sein können.
Nichts weniger als das haben die Studierenden im Rahmen der kooperativen Lehrveranstaltung am eigenen Leib erfahren können.